Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232(4): 566-567
DOI: 10.1055/s-0034-1396326
Der interessante Fall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Befunde der optischen Kohärenztomografie (OCT) bei Behandlung einer submakulären Blutung durch ein retinales Makroaneurysma mit intravitrealer Injektion von Gas und rekombinantem Gewebsplasminogen Aktivator (rtPA)

Findings of Optical Coherence Tomography (OCT) in Submacular Haemorrhage Displacement Due to a Retinal Macroaneurysm by Intravitreal Injection of Gas and Recombinant Tissue Plasminogen Activator (rtPA)
B. M. Stoffelns
Augenklinik der Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. N. Pfeiffer)
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Publication Date:
22 April 2015 (online)

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Hintergrund

Retinale Makroaneurysmen (RAM) sind typischerweise einseitige, solitäre, rundliche bis spindelförmige Gefässaussackungen von Netzhautarteriolen, die gehäuft an arteriolären Aufzweigungen oder nahe einer arteriovenösen Kreuzungsstelle auftreten. Rund 70 % der RAM treten bei Frauen in der 6. und 7. Lebensdekade auf [1]. Häufig sind arterielle Hypertonie und andere systemische Gefäßerkrankungen assoziiert [1]. Die exakte Inzidenz der RAM ist unklar, da sie als solche asymptomatisch sind und meist als Zufallsbefund festgestellt werden. Visuelle Symptome treten erst auf, wenn es zu Leckagen und Blutungen kommt, die sub- und intraretinal, sowie subhyaloidal oder intravitreal lokalisiert sein können. Etwa die Hälfte dieser Patienten erleidet einen dauerhaften Sehverlust auf 0,2 oder schlechter, wobei der Endvisus stark von der Blutungslokalisation abhängig ist [2], [3]. Da subretinales Blut die Photorezeptoren dauerhaft schädigt, haben Patienten mit submakulärer Blutungslokalisation die schlechteste Visusprognose mit einer medianen Endsehschärfe von 0,1 [4]. Gerade diese Patienten würden am meisten profitieren von einer schnellen exzentrischen Verlagerung der Blutung. Rekombinanter Gewebsplasminogenaktivator (rtPA) kann nachgewiesenermaßen Blutungen verflüssigen und in Kombination mit einer Gasendotamponade kann das verflüssigte Blut aus der Makula nach exzentrisch verlagert werden, wo es für die zentrale Sehschärfe weniger schädlich ist [5].